Liste aller Raytracing-Spiele: Erhältliche und kommende PC-Titel mit DXR und Vulkan-RT [Update: 86 Titel] (2024)

Juli-Update: Die Anzahl der Raytracing-fähigen PC-Spiele (Vollversionen) beträgt nach dem Release von F1 22 (PCGH-Techniktest) und Loopmancer nun stolze 86. Die jüngsten Ankündigungen auf den E3-Ersatz-Events lassen außerdem auf einen strahlenden Spiele-Herbst und -Winter hoffen, mit Blockbustern wie A Plague Tale: Requiem, Der Herr der Ringe: Gollum, Spider-Man: Miles Morales und der langersehnten Next-Gen-Edition von The Witcher 3. Wir haben die bestätigten Raytracing-Neuerscheinungen in die Liste kommender Spiele aufgenommen, allerdings gehen wir davon aus, dass diese Übersicht keineswegs vollständig ist. Falls Sie sich anstelle der Spiele für die Grafikkarten-Leistung und -Anforderungen beim Raytracing interessieren, sei Ihnen der Raytracing-Leistungsindex ans Herz gelegt.

Raytracing, die virtuelle Nachbildung von Lichtstrahlen, ist gekommen, um zu bleiben. Beim Offline-Rendering, etwa für Kino-Animationsfilme, ist die Strahlverfolgung längst der Goldstandard und auch beim professionellen Design wird die Technologie genutzt, um möglichst nah an der Realität zu modellieren. Bei Spielen, in denen es auf Interaktion und somit hohe Bildraten und niedrige Latenz ankommt, scheiterte es jahrzehntelang an der Leistung beziehungsweise den richtigen Ideen, wie man Raytracing mit Rasterizing kombiniert.

Das ist mittlerweile vorbei. Mit der Schnittstellensammlung DirectX 12, genauer gesagt mit deren Unterpunkt DirectX Raytracing (DXR), wurde vor nunmehr dreieinhalb Jahren ein Standard beschlossen, um die Sache ins Rollen zu bringen. Nvidia war als erster Hersteller von Grafikhard- und software am Start, seit dem Herbst 2018 sind die Geforce-RTX-20-Grafikkarten (Turing) mit Raytracing-Rechenwerken erhältlich. Die Nachfolge-Generation Geforce RTX 30 (Ampere) entwickelt die Basis gezielt weiter und auch AMD ist seit Ende 2020 mit den Radeon-Grafikkarten der RX-6000-Reihe (RDNA 2) mit im Boot. Die Hardware ist also längst verfügbar - und was machen wir damit am liebsten? Spielen!

Raytracing: Diese Spiele können es ...

Die Software-Landschaft hat seit der DXR-Vorstellung große Schritte gemacht, unzählige Entwickler haben sich bereits mit Raytracing auseinandergesetzt oder schon fertige Spiele mit der bildhübschen Strahlverfolgung veröffentlicht. Die dabei eingetretenen Lerneffekte machen die aufwendigen Berechnungen immer effizienter, was künftigen Spielen zugutekommt. Das Thema erhält Aufwind durch die breitere Hardware-Basis, denn die Ende 2020 veröffentlichten Konsolen Xbox Series X|S und Playstation 5 basieren auf derselben GPU-DNA wie die Radeon-RX-6000-Reihe. Die Arbeiten an hübschen und dennoch flüssig darstellbaren Verfahren für Cross-Platform-Entwicklungen laufen somit auf Hochtouren.

Unsere gepflegte Liste der Raytracing-Games zeigt, welche PC-Spiele im Sommer 2022 durch Strahlverfolgung aufgehübscht werden können. Die meisten davon basieren auf Epics Unreal Engine 4, denn dieser Grafikmotor erlaubt es Entwicklern schon seit langer Zeit, die neuen Effekte mit relativ wenig Aufwand zu integrieren. Die Dominanz entsprechender Spiele verwundert daher kaum. In den meisten Spielen sind Raytracing-Reflexionen zu sehen, denn dieser Effekt gehört zu den auffälligsten aus dem Repertoire der Grafik-Zukunft. Einige verschießen auch Strahlen, um akkurate Schatten zu generieren. Der potenziell aufwendigste, weil bildfüllende Effekt ist Raytracing Global Illumination (Globale Beleuchtung), welcher noch in wenigen Spielen zum Einsatz kommt.

... und diese Spiele kommen noch

Selbstverständlich werden im Jahr 2022 und darüber hinaus weitere Spiele mit Raytracing-Unterstützung erscheinen. Einige davon sind bereits angekündigt, wie die folgende Liste zeigt. Wir erwarten stetig weitere Neuzugänge beziehungsweise konkretere Informationen zu Release-Terminen und Raytracing-Effekten kommender Spiele. Updates der Liste folgen, sobald offizielle Verlautbarungen zu neuen Spielen mit Raytracing-Support erscheinen.

Hintergrund: Raytracing, DXR, Vulkan, DLSS, FSR

Bei DXR, kurz für DirectX Raytracing, handelt es sich um eine Windows-10-exklusive Schnittstelle und einen Bestandteil von DirectX 12, welchen AMD zusammen mit Nvidia, Intel, Microsoft und weiteren Gremiumsmitgliedern definiert und verabschiedet hat. Nach wie vor ranken sich um die Begriffe Raytracing, DirectX 12, Vulkan, DXR, RTX und DLSS einige Mythen. PCGH klärt aus aktuellem Anlass (erneut) auf.

RTX ist nicht nur ein Kürzel in Namen der aktuellen Geforce-Serie, sondern auch eine Marke von Nvidia. RTX-20-Grafikkarten sind seit dem Herbst 2018 in der Lage, Echtzeit-Raytracing in Hardware zu beschleunigen. Aufgrund der Vorreiterstellung Nvidias ergab es sich, dass viele Spiele mit "RTX-Support" werben oder warben - und dass RTX oft synonym mit Raytracing verwendet wird. Nvidias Marketing ist nicht unschuldig daran, tatsächlich gemeint ist jedoch DXR-Support, ergo Unterstützung des Microsoft-Standards. Kommt Letzterer zum Einsatz - und das ist bei allen Raytracing-kompatiblen DirectX-12-Spielen der Fall -, ist jede DXR-fähige Grafikkarte kompatibel. Somit lassen sich die neuen Effekte auch mit einer Radeon RX 6000 bewundern. Auch die anrollenden Intel-Gaming-Grafikkarten der Arc-Reihe werden kompatibel sein. Und gegen Ende des Jahres steht mit Geforce RTX 4000 und Radeon RX 7000 außerdem die brandneue GPU-Generation von AMD und Nvidia an, welche mutmaßlich große Sprünge bei der Strahlverfolgung machen wird.

Neben dem DX12-Bestandteil DXR gibt es eine weitere Programmierschnittstelle (API), um Raytracing-Effekte umzusetzen: Vulkan. Die nicht an Windows gebundene Schnittstelle wird ebenfalls durch ein Konsortium vorangetrieben (Khronos), entwickelt sich jedoch nicht im gleichen Tempo wie DirectX. So kommt es, dass Vulkan Raytracing beim Erscheinen der RTX-20-Karten noch nicht fertig definiert war. Nvidia und einige Spiele-Entwickler experimentierten dennoch mit der API herum, um Geforce-Käufern einen Mehrwert zu liefern. Denn wie beim Vulkan-Vorgänger OpenGL können Hersteller ihre eigenen Funktionserweiterungen einbringen und damit ihre Hardware ansprechen. Anderen Herstellern ist es freigestellt, ob sie ihre Treiber dazu kompatibel machen oder nicht. Mittlerweile bieten DirectX 12 und Vulkan genügend Vorbereitung und somit Komfort, um sich derartige Extrarunden zu sparen.

Und dann ist da noch DLSS. Dahinter steckt ein von Nvidia ins Leben gerufenes, besonders hochwertiges KI-Upsampling. Zwar ist DLSS weder an Raytracing noch eine Lower-Level-API gebunden, wird jedoch meist im Kontext Raytracing verwendet. Der Grund ist simpel: DLSS ist Nvidias Antwort auf die enorme Rechenlast, die bei der Strahlenberechnung anfällt, und reduziert diese. Auch hier ist mitunter von einem "RTX-Feature" die Rede - und das kann man so stehen lassen, denn bei DLSS handelt es sich um ein proprietäres Nvidia-Feature, das nur auf RTX-20- und RTX-30-Grafikkarten funktioniert. Somit bleibt DLSS Geforce-"RTXklusiv".

Das im Juni 2021 von AMD veröffentlichte FidelityFX Super Resolution (FSR) 1.0 ist konzeptionell das genaue Gegenteil von DLSS: Es ist Open-Source, funktioniert prinzipiell mit jeder Grafikkarte, APU, Notebook-GPU sowie Konsolen und lässt sich vergleichsweise einfach in Spiele implementieren - auch in solche, die längst erschienen sind. FSR funktioniert sowohl mit den Lower-Level-APIs DirectX 12 und Vulkan, als auch mit dem weitverbreiteten DirectX 11. Wie DLSS entfaltet auch FSR seine entlastende Wirkung am besten im Zusammenspiel mit Raytracing, ist aber nicht zwingend daran gebunden. Seit einigen Wochen ist auch FSR 2.0 verfügbar, das sich qualitativ deutlich DLSS annähert, aber einen ähnlichen Integrationsaufwand erfordert - dafür funktioniert FSR 2.0 auf allen Grafikkarten der letzten rund acht Jahre.

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